Zurück zum Inhaltsverzeichnis des Manuskripts verteilte Systeme

1 Grundlegende Konzepte

1.1 Begriff verteiltes System

Systeme

Zunächst soll geklärt werden, was unter einem verteilten System zu verstehen ist. Das Wort System stammt aus dem Griechischen und steht für etwas Zusammengesetztes, etwas miteinander Verbundenes. Das, was zu einem System zusammengesetzt wird, was miteinander verbunden wird, das sind die Komponenten des Systems. Beispiele für Systeme sind

Softwaresysteme

In der Lehrveranstaltung werden spezielle technische Systeme, und zwar Softwaresysteme, betrachtet. Solche Systeme werden geschaffen, um bestimmte Aufgaben zu erledigen. Ein Betriebssystem beispielsweise ist ein Softwaresystem, das die Aufgabe hat, die Hardware eines Rechnersystems (eines Hardwaresystems) den Anwendungsprogrammen und damit den Benutzern auf eine vereinfachte Art und Weise verfügbar zu machen.

Durch die Architektur eines Softwaresystems sind sowohl die Organisation der Komponenten des Systems festgelegt als auch ihre Beziehungen zueinander. Die Komponenten können zentralisiert oder dezentralisiert organisiert sein, und sie können voneinander abhängig oder unabhängig sein. Im letzteren Fall spricht man von autonomen Komponenten.

Ein Softwaresystem heißt zentralisiert (zentralisiert organisiert), wenn es eine zentrale Komponente enthält, wobei eine Komponente dann zentral genannt wird, wenn ihr Ausfall einen Ausfall des gesamten Systems nach sich zieht, und zwar in dem Sinne, dass dann das System die Aufgaben, für die es geschaffen worden ist, nicht mehr erfüllen kann. Das Gegenstück dazu sind dezentralisierte Systeme, bei denen es keine zentrale Komponente gibt. Klassische Datenbanksysteme beispielsweise sind typischerweise zentralisiert organisiert. Sie enthalten als zentrale Komponente eine Datenbank. Wenn diese ausfällt, dann ist das System als Datenbanksystem nicht mehr verwendbar. Im Gegensatz dazu ist der World-Wide-Web-Dienst des Internets ein dezentralisiertes Softwaresystem. Es gibt im Web keine zentrale Komponente.

Sind die Komponenten eines Softwaresystems autonom, dann bedarf es eines Nachrichtenaustauschs zwischen ihnen, damit sie koordiniert werden können.

Verteilte Systeme

Für die Belange der Lehrveranstaltung wird folgende Begriffsbildung vorgenommen:


Bild: Definition verteiltes System

Das bereits erwähnte World Wide Web ist ein Beispiel für ein verteiltes System. Durch die angegebene Begriffsbildung wird auch deutlich, dass in der Lehrveranstaltung, die in das Gebiet verteilter Systeme einführen soll, dargestellt werden muss, wie autonome Komponenten eines Softwaresystems erstellt werden können, welche Probleme bei ihrer Verwendung auftreten und wie ein Nachrichtenaustausch zwischen ihnen zu bewerkstelligen ist.

Ressourcennutzung

Wie an jedes Softwaresystem wird auch an ein verteiltes System die Anforderung gestellt, die zur Verfügung stehenden Ressourcen möglichst gut zu nutzen. Solche Ressourcen sind bei verteilten Systemen zum Beispiel:

Vor- und Nachteile eines verteilten Systems

Der Einsatz eines verteilten Systems hat Vorteile. Unter anderem kann

Auf der anderen Seite ist die Verwendung eines verteilten Systems nicht bei allen Aufgaben günstiger als die eines nicht verteilten, denn es kann unter anderem


Zurück zum Inhaltsverzeichnis des Manuskripts verteilte Systeme